maru1158
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20.07.2010 08:20 |
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maru1158
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http://www.tageblatt.de/main.cfm?DID=1748742]http://www.tageblatt.de/main.cfm?DID=1748742[/URL]
Nachrichten
Mord von 1981 wird jetzt vor Landgericht angeklagt
Anonymer Hinweis brachte Ermittler vor zwei Jahren auf die Spur des Angeklagten - Junge Frau war mit 60 Stichen getötet worden
STADE. Vor der 2. Großen Strafkammer des Landgerichts Stade beginnt am Donnerstag, 22. Juli, ab 9.15 Uhr die Hauptverhandlung gegen einen 50 Jahre alten Mann. Die Staatsanwaltschaft legt dem Angeklagten zur Last, im August 1981 eine 21 Jahre alte Frau in Neuenkirchen/Niederelbe getötet zu haben.
Laut Anklageschrift der Staatsanwaltschaft Stade hat der Täter die junge Frau, die sich gegen 23 Uhr auf einem späten Spaziergang befand, dazu gezwungen, in einen abseitigen Feldweg mitzukommen.
Dort würgte er die Abiturientin mit einem Kinderschal oder einem Kälberstrick. Ob der Täter die Frau dann entkleidete oder sie dazu zwang, sich selbst zu entkleiden, ist nicht geklärt. Danach soll er laut Anklage vielfach mit einem Messer auf sie eingestochen und sie getötet haben.
Damals, im August 1981, brauchte es Tage, bis die vermisste junge Frau am Rande eines Kohlfeldes gefunden wurde. Die Obduzenten zählten 60 Stichwunden, die zum Tod der Abiturientin führten.
Der Angeklagte wurde nach einem anonymen Hinweis im Jahr 2008 zunächst als Zeuge von der Polizei vernommen. Durch eine freiwillig von ihm abgegebene Speichelprobe soll festgestellt worden sein, dass beim Opfer gefundene DNA-Spuren vom Angeklagten stammen.
Der Angeklagte bestritt vor der Polizei die Tat, räumte aber ein, am Tatort gewesen zu sein und möglicherweise "in Panik" Kleidungsstücke berührt zu haben.
Danach begann ein juristisches Tauziehen, denn die Richter halten die Behauptung des belasteten Mannes für nicht "mit der erforderlichen Sicherheit" widerlegbar. Damit endet für den Verdächtigten die fünfmonatige Untersuchungshaft.
Die Staatsanwaltschaft gibt aber nicht klein bei. Sie schaltet das Oberlandesgericht ein, das einen "hinreichenden Tatverdacht" erkennt und die Anklage zur Hauptverhandlung zulässt.
Am jetzigen Donnerstag beginnt der Prozess, der sich mit der 29 Jahre zurückliegenden Tat befasst. Die Kammer hat zunächst 14 Verhandlungstage anberaumt. Sollten alle Verhandlungstage gebraucht werden, endet der Prozess voraussichtlich erst im November. (ief)
20.07.2010 |
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20.07.2010 08:27 |
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Hellseher
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Original von maru1158
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Mord von 1981 wird jetzt vor Landgericht angeklagt
Anonymer Hinweis brachte Ermittler vor zwei Jahren auf die Spur des Angeklagten - Junge Frau war mit 60 Stichen getötet worden
STADE. Vor der 2. Großen Strafkammer des Landgerichts Stade beginnt am Donnerstag, 22. Juli, ab 9.15 Uhr die Hauptverhandlung gegen einen 50 Jahre alten Mann. Die Staatsanwaltschaft legt dem Angeklagten zur Last, im August 1981 eine 21 Jahre alte Frau in Neuenkirchen/Niederelbe getötet zu haben.
Laut Anklageschrift der Staatsanwaltschaft Stade hat der Täter die junge Frau, die sich gegen 23 Uhr auf einem späten Spaziergang befand, dazu gezwungen, in einen abseitigen Feldweg mitzukommen.
Dort würgte er die Abiturientin mit einem Kinderschal oder einem Kälberstrick. Ob der Täter die Frau dann entkleidete oder sie dazu zwang, sich selbst zu entkleiden, ist nicht geklärt. Danach soll er laut Anklage vielfach mit einem Messer auf sie eingestochen und sie getötet haben.
Damals, im August 1981, brauchte es Tage, bis die vermisste junge Frau am Rande eines Kohlfeldes gefunden wurde. Die Obduzenten zählten 60 Stichwunden, die zum Tod der Abiturientin führten.
Der Angeklagte wurde nach einem anonymen Hinweis im Jahr 2008 zunächst als Zeuge von der Polizei vernommen. Durch eine freiwillig von ihm abgegebene Speichelprobe soll festgestellt worden sein, dass beim Opfer gefundene DNA-Spuren vom Angeklagten stammen.
Der Angeklagte bestritt vor der Polizei die Tat, räumte aber ein, am Tatort gewesen zu sein und möglicherweise "in Panik" Kleidungsstücke berührt zu haben.
Danach begann ein juristisches Tauziehen, denn die Richter halten die Behauptung des belasteten Mannes für nicht "mit der erforderlichen Sicherheit" widerlegbar. Damit endet für den Verdächtigten die fünfmonatige Untersuchungshaft.
Die Staatsanwaltschaft gibt aber nicht klein bei. Sie schaltet das Oberlandesgericht ein, das einen "hinreichenden Tatverdacht" erkennt und die Anklage zur Hauptverhandlung zulässt.
Am jetzigen Donnerstag beginnt der Prozess, der sich mit der 29 Jahre zurückliegenden Tat befasst. Die Kammer hat zunächst 14 Verhandlungstage anberaumt. Sollten alle Verhandlungstage gebraucht werden, endet der Prozess voraussichtlich erst im November. (ief)
20.07.2010 |
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21.07.2010 11:21 |
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Hellseher
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Original von Hellseher
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Original von maru1158
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Mord von 1981 wird jetzt vor Landgericht angeklagt
Anonymer Hinweis brachte Ermittler vor zwei Jahren auf die Spur des Angeklagten - Junge Frau war mit 60 Stichen getötet worden
STADE. Vor der 2. Großen Strafkammer des Landgerichts Stade beginnt am Donnerstag, 22. Juli, ab 9.15 Uhr die Hauptverhandlung gegen einen 50 Jahre alten Mann. Die Staatsanwaltschaft legt dem Angeklagten zur Last, im August 1981 eine 21 Jahre alte Frau in Neuenkirchen/Niederelbe getötet zu haben.
Laut Anklageschrift der Staatsanwaltschaft Stade hat der Täter die junge Frau, die sich gegen 23 Uhr auf einem späten Spaziergang befand, dazu gezwungen, in einen abseitigen Feldweg mitzukommen.
Dort würgte er die Abiturientin mit einem Kinderschal oder einem Kälberstrick. Ob der Täter die Frau dann entkleidete oder sie dazu zwang, sich selbst zu entkleiden, ist nicht geklärt. Danach soll er laut Anklage vielfach mit einem Messer auf sie eingestochen und sie getötet haben.
Damals, im August 1981, brauchte es Tage, bis die vermisste junge Frau am Rande eines Kohlfeldes gefunden wurde. Die Obduzenten zählten 60 Stichwunden, die zum Tod der Abiturientin führten.
Der Angeklagte wurde nach einem anonymen Hinweis im Jahr 2008 zunächst als Zeuge von der Polizei vernommen. Durch eine freiwillig von ihm abgegebene Speichelprobe soll festgestellt worden sein, dass beim Opfer gefundene DNA-Spuren vom Angeklagten stammen.
Der Angeklagte bestritt vor der Polizei die Tat, räumte aber ein, am Tatort gewesen zu sein und möglicherweise "in Panik" Kleidungsstücke berührt zu haben.
Danach begann ein juristisches Tauziehen, denn die Richter halten die Behauptung des belasteten Mannes für nicht "mit der erforderlichen Sicherheit" widerlegbar. Damit endet für den Verdächtigten die fünfmonatige Untersuchungshaft.
Die Staatsanwaltschaft gibt aber nicht klein bei. Sie schaltet das Oberlandesgericht ein, das einen "hinreichenden Tatverdacht" erkennt und die Anklage zur Hauptverhandlung zulässt.
Am jetzigen Donnerstag beginnt der Prozess, der sich mit der 29 Jahre zurückliegenden Tat befasst. Die Kammer hat zunächst 14 Verhandlungstage anberaumt. Sollten alle Verhandlungstage gebraucht werden, endet der Prozess voraussichtlich erst im November. (ief)
20.07.2010 |
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21.07.2010 11:21 |
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Günter
Administrator
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Aus gegebenem Anlass:
Ich erhielt heute wiedermal eine Mail von einer Redakteurin / Journalistin eines Boulevard-Fernsehsenders, in der mir Fragen bezüglich Swantje gestellt wurden. Wir Ihr wisst, beantworte ich Fragen dieser Medien nicht. Wenn ich überhaupt etwas schreibe oder sage, verweise ich auf die regionalen Medien wie NEZ, wie maru1158 es in ihrem letzten Beitrag auch schon tat.
Beachtet bitte: Bei denjenigen Usern, die sich hier im Forum nur im Zusammenhang mit dem Mord an Swantje äußern und Fragen stellen, besteht immerhin die Möglichkeit, dass sie für einen Boulevard-Sender oder -Blatt arbeiten.
Ich wurde heute in der e-Mail nach Verwandten von Swantje gefragt. Diese Frage werde ich nicht beantworten und ich bitte auch Euch, diesbezüglich auch keinerlei Auskünfte zu geben, wenn Ihr entsprechend gefragt werdet!
Das gilt auch für telefonische Anfragen!
Conny, Administrator.
__________________ Liebe Grüße
Günter
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21.07.2010 16:43 |
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Günter
Administrator
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22.07.2010 18:49 |
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maru1158
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Zitat: |
Original von maru1158
Zitat Stader Tageblatt
Augabe 23.07.2010
Nachrichten
Foto Bilderbox
Spektakulärer Prozess in Stade
Mord an Swantje Starke hat das Leben der Familie verändert - Mutter und Bruder des Opfers sagen vor Gericht aus
Egbert Schröder Neuenkirchen/Stade. Ferdinand H. vermeidet den Blickkontakt, senkt den Kopf, beißt sich auf die Unterlippe. Nur wenige Meter entfernt schildert die Mutter der vor 29 Jahren getöteten Swantje Starke, wie der grausame Mord an ihrer Tochter das Leben der Familie veränderte.
Die 75-Jährige wirkt gefasst. Anders ihr Sohn. Er bricht in Tränen aus, als er sich an den Tag des Verschwindens seiner Schwester erinnert: Es war sein 18. Geburtstag
Seit Donnerstag sitzt der Mann auf der Anklagebank, den Polizei und Staatsanwaltschaft für den Mörder der damals 21-jährigen Abiturientin halten. Ferdinand H., der ebenfalls aus Neuenkirchen stammt, soll sie in einen Feldweg gedrängt, sie bedroht, gewürgt und schließlich mit über 60 Messerstichen grausam umgebracht haben. Drei Tage später fand ein Radfahrer die Leiche am Rande eines Wassergrabens.
Eine Tat, die fast drei Jahrzehnte zurückliegt. Ein Verbrechen, bei dem die Ermittler zunächst keinerlei Fortschritte machten. Doch zu den Akten gelegt wurde der Fall nicht. 2003 gab es einen Hinweis auf eine mögliche Täterschaft von Ferdinand H., aber auch diesmal reichten die Beweise nicht aus, um ihn vor Gericht zu stellen. Erst fünfeinhalb Jahre später glaubten Polizei und Staatsanwaltschaft, dass die Beweislast "erdrückend" sei. Doch nach vier Monaten wurde der 50-Jährige aus der Untersuchungshaft entlassen. Die Staatsanwaltschaft setzte dennoch ein Verfahren in Stade durch.
Nicht juristische Spitzfindigkeiten stehen am ersten Prozesstag im Mittelpunkt, sondern die Frage, in welchem Umfeld Swantje Starke lebte und wie die Familie den Tod der jungen Frau verarbeitet hat - soweit dies überhaupt möglich ist. "Es kommt jetzt alles wieder hoch", sagt ihr Bruder. Er habe vieles verdrängt, es habe sich vieles verändert: "Ich war stolz auf meine Schwester." Sie habe immer gewusst, was sie wollte. Nach dem Abitur sollte es nach Frankreich gehen, die Koffer seien schon gepackt gewesen. Doch dann kam die Nacht zum 24. August, die alles veränderte. "Wieso gerade sie?", grübelt ihr Bruder noch heute.
Eine Frage, die auch Swantjes Mutter quält und auf die auch sie keine Antwort findet. Dass ihre Tochter gegen 23 Uhr noch zu einem Spaziergang aufbrach, sei nicht ungewöhnlich gewesen. "Ich gehe noch mal kurz an die frische Luft", hatte sie zum Abschied gesagt. Ein Abschied ohne Rückkehr.
Es begannen Stunden und Tage zwischen Hoffen und Bangen. Die Familie erstattete Vermisstenanzeige, suchte Swantjes Lieblingsstrecke ab. Doch die 21-Jährige blieb verschwunden. Nach drei Tagen standen Polizeibeamte vor der Tür. Die schockierende Nachricht: Swantje ist ermordet worden. Swantjes Mutter, die nicht mehr in Neuenkirchen wohnt, war sich damals bereits sicher: "Das muss ein Täter sein, der sich im Ort auskannte." Dass es Ferdinand H. war, steht für die Staatsanwaltschaft fest. Doch sie muss es auch beweisen können. |
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http://www.tageblatt.de/main.cfm?DID=1750248
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22.07.2010 21:13 |
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maru1158
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RE: http://nachrichten.t-online.de/prozess-um-rund-30-jahre-zurueckliegenden-mord/id_42337332/index |
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Zitat: |
Original nachrichten.t-online.de
Prozess um rund 30 Jahre zurückliegenden Mord
22.07.2010, 16:11 Uhr | DDP
Stade (ddp-nrd). Eine Woche später wäre Swantje S. in Frankreich gewesen. Die 21-Jährige wollte nach dem bestandenen Abitur ein Jahr als Au-pair arbeiten. Doch dazu kam es nicht. Die junge Frau wurde im August 1981 auf einem abendlichen Spaziergang unweit ihres Elternhauses in Neuenkirchen (Landkreis Cuxhaven) mit 64 Messerstichen brutal getötet. Fast 30 Jahre nach dem Mord muss sich seit Donnerstag ein 50 Jahre alter Mann vor dem Landgericht Stade für die Tat verantworten. Die Ermittler hatten DNS-Spuren des Straßenbauers am Tatort gefunden. Der Angeklagte bestreitet den Mord. Über seinen Anwalt ließ er zum Prozessauftakt mitteilen, dass er unschuldig sei.
Die Staatsanwaltschaft wirft den Mann vor, die 21-Jährige auf einem abgelegenen Feldweg mit einem Schal oder Strick erdrosselt zu haben. Er habe sie gegen ihren Willen entkleidet oder sie gezwungen, sich auszuziehen. Dies sei "womöglich in sexueller Absicht" geschehen, sagte Staatsanwalt Arne Wieben. Weitere Hinweise auf ein Sexualdelikt haben die Ermittler nicht. Die nur noch mit Strümpfen bekleidete Leiche war drei Tage nach der Tat entdeckt worden. Die junge Frau lag mit dem Gesicht in einem Wassergraben. Ein Täter konnte damals nicht ermittelt werden.
Im Jahr 2003 erhielt die Polizei einen anonymen Hinweis auf den Angeklagten. Zur Anklage kam es allerdings erst, als 2008 das Landeskriminalamt DNS-Spuren, die auf dem T-Shirt des Opfers gefunden wurden, dem Beschuldigten mit einer Sicherheit von "1:88 Milliarden" zugeordnet werden konnten. Laut Anklage soll der Mann das Mädchen grausam und zur Verdeckung einer Straftat getötet haben.
Der Polizei gegenüber hatte der Mann eingeräumt, er sei zwar am Tatort gewesen und habe möglicherweise ein Kleidungsstück angefasst. Den Mord habe er aber nicht begannen. Die Verteidigung beantragte am ersten Prozesstag, die polizeilichen Vernehmungen vor Gericht nicht zu verwerten.
Die Mutter des Opfers schilderte als Zeugin, wie ihre Tochter an dem Abend zu dem Spaziergang aufbrach. "Mutti, ich gehe noch ein bisschen an die frische Luft", habe sie gerufen. Das habe ihre Tochter oft gemacht, erinnerte sich die 75-Jährige. Erst am nächsten Morgen habe sie das Verschwinden der 21-Jährigen bemerkt. Dies sei "absolut ungewöhnlich" gewesen, deshalb habe sie ein Unglück befürchtet.
Nach dem Auffinden der Leiche habe sie bei jedem, dem sie begegnet sei, den Täter vermutet. Schließlich habe sie aber erkannt, dass sie nicht jeden verdächtigen könne. Danach habe sie "irgendwie versucht, das Leben weiter zu leben". Auf eine Nebenklage habe sie verzichtet. "Es könnte zu viel werden", sagte sie.
Die Mutter beschrieb ihre Tochter als äußerst selbstständig, sie sei früh erwachsen geworden. Sie sei aber auch "sehr erst" gewesen. Den Angeklagten, der damals im gleichen Alter wie ihre Tochter war, habe Swantje S. ihres Wissens nach nicht gekannt.
Der Bruder des Opfers musste bei seiner Zeugenaussage immer wieder weinen. Er könne nicht verstehen, warum ausgerechnet seine Schwester Opfer eines Gewaltdeliktes geworden sei. Sie habe sich in keiner Weise aufreizend verhalten oder gekleidet, betonte er. Der Prozess wird am 5. August fortgesetzt. |
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23.07.2010 06:35 |
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Günter
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Zitat: |
Swantje Starke konnte sich nicht gegen ihren Mörder wehren
STADE/NEUENKIRCHEN. Sitzt hier der Mörder ihrer besten Freundin nur zwei Armlängen von ihr entfernt? Die 49-jährige Zeugin fixiert am zweiten Prozesstag vor der 2. Großen Strafkammer des Landgerichtes Stade den 50-jährigen Angeklagten Ferdinand H. immer wieder ganz bewusst. Aber der Neuenkirchener lässt auch gestern keine Reaktion zu, er meidet jeglichen Blickkontakt, seine Augen bleiben gesenkt und die Körperhaltung verschränkt.
Ferdinand H. ist angeklagt, am 23. August 1981 - also vor 29 Jahren - die damals 21-jährige Neuenkirchenerin Swantje Starke überfallen und mit mindestens 63 Messerstichen ermordet zu haben, als die junge Frau - wie so oft - auf einem ihrer nächtlichen Spaziergänge unterwegs war. Ihre unbekleidete Leiche wurde drei Tage später an einem Graben eines Feldweges in Brüninghemm gefunden. Nach einem Hinweis 2008 war der Neuenkirchener zunächst als Zeuge polizeilich vernommen worden. Eine freiwillig gegebene Speichelprobe soll laut Anklage ergeben haben, dass beim Opfer gefundene DNA-Spuren von ihm stammen. Der Angeklagte räumt zwar ein, am Tatort gewesen zu sein, doch sei Swantje Starke zu diesem Zeitpunkt schon tot gewesen. Staatsanwalt Dr. Arne Wieben will dem Angeklagten in dem Indizienprozess einen fast drei Jahrzehnte zurückliegenden Mord nachweisen.
Dass die Tat mit unglaublicher Brutalität ausgeführt wurde, lassen die Ausführungen von Dr. Eberhard Hildebrandt, Gerichtsarzt a.D., ahnen. Er obduzierte damals mit einem Kollegen die Leiche. "Gestorben ist sie durch zahlreiche Stichwunden und Schnittverletzungen. Wir haben mindestens 63 Verletzungen festgestellt." Als tödliche Verletzungen bezeichnete er einen Stich von vorn - "vom Rippenwinkel durch das Herz hindurch" - sowie einen weiteren Stich im Rücken, der die Brustschlagader durchtrennt hatte. Überhaupt gab es die meisten Verletzungen im Rückenbereich: 44 Einstiche, davon 20 in die rechte Brusthöhle, ließen auf einen Rechtshänder schließen. Als Tatwerkzeug vermutet der Mediziner ein einschneidiges Werkzeug mit 1,8 bis 2 Zentimeter breiter Klinge.
Auch auf Spermaspuren wurde untersucht, allerdings mit negativen Ergebnis. "Es gab keine Hinweise auf sexuelle Attacken." Swantje war ein wehrloses Opfer. Die Mediziner entdeckten nicht den geringsten Hinweis auf Abwehrverletzungen und untersuchten besonders, ob Würgegriffe angewendet wurden. Tatsächlich gab es "eindeutige Hinweise, dass mindestens einmal kräftig zugegriffen worden ist".
Kriminalpolizist a.D. Fritz John (Stade) war damals Sonderkommissionsleiter. Er gab einen Augenzeugenbericht vom Tatort und beschrieb die Ermittlungen, vor allem nachdem feststand, dass der 1,67 Meter lange Kälberstrick und der graue Kinderschal nicht dem Opfer gehört hatten. Er ging er auch auf die vergebliche Suche nach dem passenden Kleinwagen zu den am Tatort gesicherten Reifenspuren ein.
Wie war Swantje Starke? Was können ihre damaligen Freunde berichten? Fragen, die das Gericht in diesem Indizienprozess fast 30 Jahre später beschäftigen. Ihre schon seit der ersten Klasse eng vertraute Freundin - als Zeugin geladen - schildert Swantje als "sehr interessiert, belesen und gebildet". Die heute 49-jährige hielt auch regelmäßig Briefkontakt , als Swantje ein Jahr in einer Gastfamilie in den USA lebte. Vor Gericht spielte eine hässliche Episode aus dieser Zeit gestern eine Rolle. In einem Brief, der auszugsweise verlesen wurde, hatte Swantje offenbart, dass sie vergewaltigt worden war. Ohne in schmerzliche Details über die Tat zu gehen, beschrieb sie, dass sie sich dabei ganz bewusst vernünftig verhalten, sich nicht nicht gewehrt habe und es über sich hat ergehen lassen. Aus Rücksicht auf ihre Eltern bat sie um Stillschweigen. "Swantje war sehr reflektiert. Zwar nicht kopfgesteuert, aber in der Lage, Dinge distanziert zu betrachten", so die Freundin gestern vor Gericht. Den Angeklagten, dem sie immer wieder vergeblich versucht, Reaktion per Blickkontakt zu entlocken, kennt sie nicht, auch wenn beide aus dem gleichen Dorf kommen.
Befragt wurden auch weitere Freunde des Opfers. Ein heute 55-Jähriger, der Swantje aus der kirchlichen Jugendarbeit kannte hatte sie noch am Sonntag, 23. August, besucht und bis 23 Uhr mit ihr den Tag verbracht. Weil er zu seiner Tante zurück wollte, die allein in Spieka war, hatte er das Angebot ausgeschlagen, in Neuenkirchen zu übernachten. Präsent ist ihm das Gespräch über Swantjes bevorstehenden nächtlichen Spaziergang und seine Bedenken darüber. "Manchmal bedauere ich, nicht dort geblieben zu sein", sagt der Mann leise im Zeugenstand.
Der Prozess ist noch bis November terminiert. Licht ins Dunkel des weit zurückliegenden Tathergangs soll im Zuge der Beweisaufnahme auch ein nächtlicher Ortstermin im nächsten Monat mit realitätsnahem Szenario am Tatort bringen.
Von Wiebke Kramp
http://www.nez.de/lokales/news0/swantje-...der-wehren.html |
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__________________ Liebe Grüße
Günter
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06.08.2010 13:07 |
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Günter
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Zitat: |
Verteidiger gehen auf Konfrontationskurs
NEUENKIRCHEN/STADE. Er war am Tatort. Aber war er auch der Täter? Im Prozess gegen den mutmaßlichen Mörder von Swantje Starke, die vor fast 30 Jahren in Neuenkirchen auf grausame Weise ums Leben kam, schweigt der Angeklagte Ferdinand H. weiterhin. Ganz anders seine Verteidiger: Sie warfen den Ermittlungen gestern am dritten Prozesstag in Stade "eklatante Verstöße gegen das Gebot eines fairen Verfahrens" bei den Vernehmungen vor.
Der Neuenkirchener (50) hatte im September 2008 in einer Vernehmung durch Cuxhavener Polizeibeamte eingeräumt, im August 1981 möglicherweise Kleidungsstücke oder auch den Leichnam der damals 21-Jährigen berührt zu haben. Doch ermordet habe er sie nicht: Swantje Starke sei bereits tot gewesen, als er zum Fundort gekommen sei. Die junge Frau war am 23. August 1981 bei einem abendlichen Spaziergang mit 64 Messerstichen getötet worden. Ihre Leiche wurde drei Tage nach der Tat am Rande eines Kohlfeldes entdeckt.
Vor dem Landgericht gab gestern ein Polizeibeamter Auskünfte über den Verlauf der Ermittlungen und Zeugenvernehmungen. Der Beamte gehörte zu einer sechsköpfigen Ermittlungsgruppe, die ab Oktober 2007 lange zurückliegende und ungeklärte Mordfälle neu aufrollte. Eine Schlüsselrolle spielte dabei die Untersuchung der Asservate, die fast 30 Jahre lang aufbewahrt worden waren.
Experten des Landeskriminalamtes suchten nach DNA-Spuren - und fanden sie. In einem ersten Schritt wurden daraufhin Zeugen und potenzielle Tatverdächtige aufgefordert, eine Speichelprobe abzugeben, um sie mit den am Tatort entdeckten DNA-Spuren abzugleichen. Doch fündig wurden die Ermittler (zunächst) nicht.
Auf die Spur von Ferdinand H. kam die Polizei erst durch ein Tonband, auf dem der Anruf einer Frau bei der Polizei im April 2003 aufgezeichnet worden war. Sie brachte Ferdinand H. und den Zeugen, der die Leiche am 26. August entdeckt und dies gemeldet hatte, als mutmaßliche Täter ins Spiel. Ferdinand H. erhielt eine Vorladung - als Zeuge. In der Vernehmung wurde ihm auch ein Porträtfoto von Swantje Starke gezeigt, woraufhin er "eine merkwürdige Reaktion" gezeigt habe und sich beinahe übergeben musste. Er begründete sein Verhalten mit "Magenbeschwerden".
http://www.nez.de/lokales/news0/verteidi...ationskurs.html |
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__________________ Liebe Grüße
Günter
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13.08.2010 21:47 |
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07.09.2010 23:44 |
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Günter
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Zitat: |
Neue Gutachten und redefreudige Zeugen
NEUENKIRCHEN/STADE. Sie hat die ganze Sache im Jahr 2003 wieder ins Rollen gebracht. Doris M.* rief bei der Polizei an und beschuldigte Ferdinand H. des Mordes an Swantje Starke im Jahr 1981. Auslöser sei eine Aussage ihres Bruders gewesen, der aber vor dem Landgericht in Stade davon angeblich nichts mehr wusste.
Drei- bis viermal soll der Bruder von Doris M. in Gesprächen erwähnt haben, dass Ferdinand H. der Mörder von Swantje Starke sei. Nach dem letzten Mal, im April 2003, griff sie zum Telefonhörer und erzählte der Polizei, was sie gehört hat. Ihr Bruder habe dies von Ferdinand H. selbst erfahren. Doch wie schon bei der polizeilichen Vernehmung vor zwei Jahren, wusste er auch davon vor Gericht nichts mehr. "Ich weiß gar nichts", sagte der 49-Jährige. Er ist früher mit dem Angeklagten zur Schule gegangen. Seit rund 25 Jahren habe er aber keinen Kontakt mehr zu Ferdinand H. Im Gerichtssaal erweckte der Zeuge einen verwirrten Eindruck. An die Zeit von vor fast 30 Jahren könne er sich kaum noch erinnern. Er weiß nur soviel: "Ich hab nie gesagt, dass Ferdinand es war."
Aber auch seine Schwester bestach nicht durch Glaubwürdigkeit. Des Öfteren soll die 44-jährige Neuenkirchenerin bei der Polizei angerufen haben und Beschuldigungen aufgestellt haben - und das immer im betrunkenen Zustand.
"Das mit Ferdinand ist aber die Wahrheit", sagte sie am Dienstag abschließend in die Richtung des Vorsitzenden Richters Berend Appelkamp. Doch was geschah wirklich in der Nacht vom 23. auf den 24. August 1981? Sicher ist, dass Swantje Starke in dieser Nacht bei einem Spaziergang ihrem Mörder begegnet ist.
Die junge Frau hatte gegen 23 Uhr die elterliche Wohnung verlassen - und kehrte nie mehr zurück. Im Bereich Brüninghemm lauerte ihr der Mörder auf, brachte sie mit über 60 Messerstichen um und ließ ihren unbekleideten Leichnam am Rande eines Wassergrabens zurück. Hat Ferdinand H. die Tat begangen? Seit Ende Juli muss er sich vor der 2. Großen Strafkammer des Landgerichtes Stade verantworten. Die Staatsanwaltschaft sieht in ihm den Mörder und stützt sich dabei insbesondere auf DNA-Spuren des Angeklagten, die am T-Shirt des Opfers gefunden worden waren. Ferdinand H. bestreitet jedoch den Mord. Er gab zwar zu, am Tatort gewesen zu sein. Zu diesem Zeitpunkt sei Swantje Starke aber bereits tot gewesen. Möglicherweise habe er "in Panik" Kleidungsstücke berührt.
Auch während des fünften Prozesstages am Dienstag bestätigten zwei weitere Gutachter, dass die sichergestellten DNA-Spuren an den Kleidungsstücken von Swantje Starke zu hoher Wahrscheinlichkeit vom Angeklagten stammen. Doch egel wer vor Gericht als Zeuge aussagte oder was besprochen wurde, Ferdinand H. zeigte keine Regung.
* Name von der Redaktion geändert.
Von Jan Unruh
http://www.nez.de/lokales/news0/neue-gut...ige-zeugen.html |
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__________________ Liebe Grüße
Günter
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16.09.2010 23:47 |
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Lui
Verstorben Mitte Juli 2015!
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Zitat: |
Es ist ein ungewöhnlicher Anblick an diesem Abend im ruhigen Neuenkirchen: Unweit des Tatortes finden sich das Gericht, Staatsanwaltschaft, Verteidigung und auch der Angeklagte zum Ortstermin ein. Es ist stockdunkel, der Regen plätschert nur so herunter und der Wind pfeift durch die Bäume – eine gruselige Atmosphäre. Wie schon in den fünf vorherigen Verhandlungstagen im Sitzungssaal des Landgerichts Stade zeigt Ferdinand H. aus Neuenkirchen kaum eine Regung. Gelangweilt schlendert der 50-Jährige seinen Verteidigern hinterher zum Tatort. Hier wurde Swantje Starke am 23. August 1981 getötet – brutal, mit mindestens 63 Messerstichen. Ferdinand H. war damals am Tatort – so viel ist sicher. Er hat sogar die Leiche der damals 21-Jährigen berührt. Das hat der Angeklagte eingeräumt. Umgebracht habe er sie aber nicht. Er sei lediglich an dem Feld vorbeigefahren, habe einen Mantel am Straßenrand gesehen und wenig später die Leiche im Graben entdeckt. „Aus Panik“ sei er wieder weggefahren.
Drei Tage später wurde die Leiche entdeckt. Ferdinand H. schwieg und wurde erst durch einige Zufälle im Jahr 2003 in den Kreis der Verdächtigen aufgenommen.
Beim Ortstermin will sich das Gericht selbst ein Bild von dem möglichen Hergang der Tat aus dem Jahr 1981 machen. Kann man den Mantel bei völliger Dunkelheit vom Auto aus sehen? Und warum lief der Angeklagte dann rund 20 Meter in das Kohlfeld hinein, berührte die Leiche und verschwand wieder? Fragen, die vor allem die Staatsanwaltschaft geklärt wissen will. Aus diesem Grund wird der Tatort am Mittwochabend originalgetreu wie am Tag des Leichenfundes hergerichtet. Ein T-Shirt, ein Kälberstrick, ein Schal und eine Puppe, die den Leichnam darstellen soll, werden auf dem Feld verteilt.
„Die Asservate liegen genau so wie vor 29 Jahren“, sagt Staatsanwalt Dr. Arne Wieben. Rund 20 Zuschauer verfolgen den Verlauf des Prozesses. „Wir wollen endlich Gewissheit haben“, sagt eine Frau aus Ihlienworth, die Swantje aus der Schule kannte. Mehrmals in der Woche fahre sie an dem Tatort vorbei. „Ein mulmiges Gefühl ist immer noch zu spüren“, sagt sie leise – auch noch nach fast 30 Jahren.
Dieses mulmige Gefühl ist an diesem Abend bei allen Anwesenden zu spüren. Die schaurigen Gegebenheiten vor Ort hinterlassen ihre Spuren. Zeitweise herrscht bleierne Stille. Nur den Angeklagten scheint dies alles kalt zu lassen. Ferdinand H. versteckt sich unter seiner Kapuze und schweigt.
Artikel vom 17.09.10 - 07:00 Uhr |
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http://www.nordsee-zeitung.de/Home/Nachr..._pageid,52.html
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Man kann alles zensieren und durch Regeln beschränken. Nur dann darf man sich nicht wundern, wenn irgendwann viele weg bleiben.
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Ich baue grundsätzlich in allen Beiträgen absichtlich Rechtschreibfehler ein um den Leser und ganz speziell den "Klugscheissern" zusätzlichen Spaß zu bereiten und meine Beiträge interessanter zu machen.
Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Lui am 17.09.2010 07:46.
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17.09.2010 07:44 |
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