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Grubendol Grubendol ist männlich
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Existentialismus Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       IP Information Zum Anfang der Seite springen

Zitat:
Atheismus kann uns jedenfalls keine Antworten auf Lebenssinn und die Entstehung allen Seins geben.

Diese Behauptung kann man so ja auch nicht stehen lassen.

Zitat:
„Aber wenn wirklich die Existenz der Essenz vorausgeht, so ist der Mensch verantwortlich für das, was er ist. Somit ist der erste Schritt des Existentialismus, jeden Menschen in Besitz dessen, was er ist, zu bringen und auf ihm die gänzliche Verantwortung für seine Existenz ruhen zu lassen. Und wenn wir sagen, dass der Mensch für sich selber verantwortlich ist, so wollen wir nicht sagen, dass der Mensch gerade eben nur für seine Individualität verantwortlich ist, sondern dass er verantwortlich ist für alle Menschen.” [3]

Nun findet sich aber gerade hier häufig der Einwand, warum Menschen denn dann unmoralisch handeln bzw. ihre Verantwortung nicht wahrnehmen, wenn wir doch frei sind. Der Mensch hat nach Sartre einen Bezug zum Nichts eben dadurch, dass er in seiner eigenen Seinsstruktur selber Nichts ist, d.h. der oben zitierte Satz bringt zum Ausdruck, dass wir selbst immer wieder vor der Verantwortung fliehen können: Sartre nennt diese ontologische Struktur des Menschen „mauvaise foi“, die Unaufrichtigkeit oder Selbstlüge. Er beschreibt, wie wir in der Selbstlüge zugleich Lügner und Belogener in einer Person sind, und zeigt auf, warum dieses offensichtlich logisch Widersinnige nachzuvollziehen ist: Da wir offensichtlich nicht eindeutig zu bestimmen sind, wie die Analyse der mauvaise foi nahe legt, tätigen wir immer wieder einen sog. Entwurf.

„Der Mensch ist zuerst ein Entwurf, der sich subjektiv lebt, anstatt nur ein Schaum zu sein oder eine Fäulnis oder ein Blumenkohl; nichts existiert diesem Entwurf vorweg, nichts ist im Himmel, und der Mensch wird zuerst das sein, was er zu sein geplant hat, nicht was er sein wollen wird. Denn was wir gewöhnlich unter Wollen verstehen, ist eine bewusste Entscheidung, die für die meisten unter uns dem nachfolgt, wozu er sich selbst gemacht hat. Ich kann mich einer Partei anschließen wollen, ein Buch schreiben, mich verheiraten, alles das ist nur Kundmachung einer ursprünglicheren, spontaneren Wahl als was man Willen nennt”.

In seinen literarischen Werken wird dies – Entwurf und Änderung eines Grundentwurfes – immer wieder zum Thema gemacht.

http://de.wikipedia.org/wiki/Existentialismus

Die Moderne hat schon versucht, Antworten zu finden, so ist das ja nicht. Aber ich verstehe auch, dass nicht jeder seine Antwort bei Sartre oder Camus, einem Theaterstück oder Roman von Samuel Beckett oder einem Bild von Picasso findet.

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"So seid ihr Menschen: Wenn euer Bauch spricht, vergesst ihr den Verstand.
Wenn euer Verstand spricht, vergesst ihr euer Herz.
Und wenn euer Herz spricht, vergesst ihr alles."

- Der Dieb von Bagdad
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"Macht nichts. Ich verkauf's ja nicht."
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Der Erleuchtung ist es egal, wie du sie erlangst!

03.12.2009 10:25 Grubendol ist offline Beiträge von Grubendol suchen Nehmen Sie Grubendol in Ihre Freundesliste auf
toffil
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RE: Existentialismus Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       IP Information Zum Anfang der Seite springen

Zitat:
Original von Grubendol
Die Moderne hat schon versucht, Antworten zu finden, so ist das ja nicht. Aber ich verstehe auch, dass nicht jeder seine Antwort bei Sartre oder Camus, einem Theaterstück oder Roman von Samuel Beckett oder einem Bild von Picasso findet.

Aber vor allen Dingen ist festzuhalten, dass die Menschheit pauschal keine Antwort bei Sartre oder sonstwo findet, gerade wenn es um das unmoralische Handeln geht. Die Zahl der Kriege auf unserem Planeten sprechen eine eindeutige Sprache. Vor allem nachdem die ganze Welt längst gelernt haben müßte, was Kriege bewirken.

Eigentlich müßte also "die Menschheit" jetzt, nachdem alle Selbsterklärung und -läuterung kläglich gescheitert ist, wenigstens die Option testen, welche die Religion bietet. Wir würden doch auch irgendwannn zum Heillpraktiker gehen, falls wir ein schmerzhaftes Problem hätten und die gesamte Schulmedizin versagte.

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03.12.2009 11:11 toffil ist offline Beiträge von toffil suchen Nehmen Sie toffil in Ihre Freundesliste auf
Grubendol Grubendol ist männlich
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Aber wenn alle Heilpraktiker 2000 Jahre lang versagt haben, wird man das Vertrauen in sie längst verloren haben.

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04.12.2009 03:02 Grubendol ist offline Beiträge von Grubendol suchen Nehmen Sie Grubendol in Ihre Freundesliste auf
toffil
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Zitat:
Original von Grubendol
Aber wenn alle Heilpraktiker 2000 Jahre lang versagt haben, wird man das Vertrauen in sie längst verloren haben.

Ja, wenn alle versagt hätten, wäre das wohl so. Aber so ist es zum Glück nicht.

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04.12.2009 11:29 toffil ist offline Beiträge von toffil suchen Nehmen Sie toffil in Ihre Freundesliste auf
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Haben sie nicht? Du beklagst doch den aktuellen Zustand so vernichtend...

Der Existenzialismus verspricht zumindest keinen illusionären Ausweg.

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04.12.2009 18:47 Grubendol ist offline Beiträge von Grubendol suchen Nehmen Sie Grubendol in Ihre Freundesliste auf
toffil
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Zitat:
Original von Grubendol
Haben sie nicht? Du beklagst doch den aktuellen Zustand so vernichtend...

Der Existenzialismus verspricht zumindest keinen illusionären Ausweg.

Erstens sind Christen immer eine Minderheit gewesen, was sich auch nicht ändern wird. Deshalb sind für den "aktuellen Zustand" mehrheitlich andere verantwortlich.

Zweitens geben viele Christen ein schlechtes Zeugnis ihres Glaubens, aber nicht alle. Es gibt aber immer noch einige, an denen man sich orientieren kann, und schon ist der Ausweg nicht mehr illusionör.

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05.12.2009 10:17 toffil ist offline Beiträge von toffil suchen Nehmen Sie toffil in Ihre Freundesliste auf
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Max Weber - Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       IP Information Zum Anfang der Seite springen

Zitat:
„Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus“ geht zum Teil auf einem Vortrag Webers im Jahr 1897 zurück (vgl. Bd. 2, S. 150). Weber stellt sich die Frage, warum die moderne Kultur gerade im Okzident entstanden sei und sich z. B. nicht (auch) in China oder Indien, also im Orient, entwickelt habe, bzw. warum sie in Westeuropa nicht schon früher aufgetreten sei. Er führt dies auf einen „spezifisch gearteten Rationalismus der okzidentalen Kultur“ (Bd. 1, S. 20) zurück. Sein Ziel ist daher, die besondere Eigenart des okzidentalen Rationalismus und insbesondere des modernen okzidentalen Rationalismus zu erkennen und ihre Erstehung zu erklären.

Besonders wichtig ist ihm die Frage nach der Bedingung der Entstehung einer Wirtschaftsgesinnung: des Ethos einer Wirtschaftsform, durch bestimmte religiöse Glaubensinhalte. Dieser Frage geht er am Beispiel der Zusammenhänge des modernen Wirtschaftsethos mit der rationalen Ethik des asketischen Protestantismus (Bd. 1, S. 21) nach. Er behauptet, dass der Charakter des Kapitalbesitzes und Unternehmertums vorwiegend protestantisch sei, und konstatiert, dass Protestanten eine eher technische, Katholiken eher eine humanistische Schulbildung hätten, sowie eine auffallend „geringere Beteiligung der Katholiken am modernen Erwerbsleben in Deutschland“ (Bd. 1, S. 32). Er will keine umfassende Kulturanalyse vorlegen, sondern die Entwicklung des „Menschentums“ darstellen, welches durch das Zusammentreffen bestimmter religiöser und ökonomischer Bedingungen geschaffen wurde.


Die protestantische Ethik und de...es Kapitalismus

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Dieser Beitrag wurde schon 3 mal editiert, zum letzten mal von Grubendol am 06.12.2009 08:39.

06.12.2009 08:37 Grubendol ist offline Beiträge von Grubendol suchen Nehmen Sie Grubendol in Ihre Freundesliste auf
 
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