Ein schwuler Pastor schreibt Kirchengeschichte |
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Hans-Jürgen Meyer (62), in Rotenburg geboren, eine glückliche Kindheit und Jugend in Lauenbrück verlebt, mit Beharrlichkeit und Begeisterung seinen Berufswunsch, Pastor, verwirklicht, wird nach vierjähriger Dienstzeit in Hannover suspendiert. Sein Vergehen: Offen gelebte Homosexualität, und die wird von der Hannoverschen Landeskirche nicht geduldet.
Doch Meyer beugt sich nicht, er kämpft um seine Rehabilitierung und schreibt dabei Kirchengeschichte. Darüber hat der inzwischen pensionierte Geistliche ein Buch verfasst: „Lieben – Leiden – Lachen – ein schwuler Pastor erzählt“. Im März kommt der rebellische Pfarrer zu einer Lesung nach Lauenbrück.
Wir treffen Hans-Jürgen Meyer in Kirchwalsede bei seiner Schwester Edda Hüttmann. Die 55-jährige temperamentvolle Frau ist damals im Zusammenhang mit den Querelen um ihren Bruder aus der Kirche ausgetreten.
Und dabei ist es bisher geblieben.
Schwul „hinter vorgehaltener Hand“ – mit dieser Lebenslüge wollte Pastor Meyer nicht mehr leben. Er outete sich und läutete eine jahrelange Auseinandersetzung mit der Kirchenspitze ein.
Einer couragierten Frau, der ehemaligen Landesbischöfin Margot Käßmann, blieb es vorbehalten, „den Staub des Mittelalters“ wegzufegen und homosexuellen Pastoren und Mitarbeitern keine Auflagen mehr für die Lebensführung zu machen. „Durch mich ist ein Lernprozess in Gang gekommen, ein Umdenken im Umgang mit homosexuellen Pfarrern und Mitarbeitern“, erzählt Hans-Jürgen Meyer. „Vorher sollte ich aus dem Dienst entfernt werden wegen gelebter homosexueller Partnerschaft, heute könnte ich mit meinem Partner ins Pfarrhaus ziehen, wenn der Kirchenvorstand einverstanden ist und wir uns beim Standesamt verpartnert haben.“
Nein, eine „Abrechnung“ oder gar eine „Rache“, bezogen auf die Landeskirche, sei sein Buch keinesfalls, betont der pensionierte Pastor. Er möchte selbstverständlich in der Kirche bleiben und dabei „liebevoll verändern“. „Wenn wir etwas verändern wollen“, betont Meyer, „dann müssen wir drin bleiben.“
Das Verhalten der Landeskirchen im Umgang mit ihren homosexuellen Pastoren und Mitarbeitern, so der 62-Jährige, sei sehr unterschiedlich gewesen. Zum Beispiel habe die Rheinische Landeskirche Homosexuelle beschäftigt, als die Hannoversche Landeskirche ihre homosexuellen Pfarrer disziplinarrechtlich verfolgt habe.
Für Meyer hat es jedenfalls keinen Gang nach Canossa gegeben. Hoch erhobenen Hauptes, unterstützt von vielen Freunden und rechtlich vertreten von Gerhard Schröder, dem späteren Bundeskanzler, nahm er trotz aller beruflichen und menschlichen Niederschläge den Streit mit seinen Kirchenoberen auf und siegte. Allerdings nicht bevor Margot Käßmann mit der Menschen verachtenden Paragraphenreiterei Schluss gemacht hatte. |
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http://www.kreiszeitung.de/nachrichten/l...te-1571474.html
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Man kann alles zensieren und durch Regeln beschränken. Nur dann darf man sich nicht wundern, wenn irgendwann viele weg bleiben.
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Ich baue grundsätzlich in allen Beiträgen absichtlich Rechtschreibfehler ein um den Leser und ganz speziell den "Klugscheissern" zusätzlichen Spaß zu bereiten und meine Beiträge interessanter zu machen.
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