Von der Leyen gegen Ausnahmen bei Rente mit 67 |
|
Zitat: |
Von der Leyen gegen Ausnahmen bei Rente mit 67
Empörung im Arbeitnehmerlager - Ex-SPD-Chef Beck: "Quatsch mit Soße"
Arbeitsministerin von der Leyen (CDU) lehnt Ausnahmen bei der Rente mit 67 ab: So rät sie älteren Handwerkern, Büroarbeiten zu übernehmen. Aus dem Arbeitnehmerlager hagelt es Kritik. Der frühere SPD-Chef Beck kommentierte: "Quatsch mit Soße".
Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen hat bei der Rente mit 67 mehr Flexibilität gefordert. "Wir müssen einfach kreativer denken. Ob Dachdecker oder Bäcker - niemand muss mit 66 noch genau dasselbe machen, was er mit 16 gelernt hat", sagte die CDU-Politikerin der "Rheinischen Post". "Wer Berufserfahrung hat, kann auch Büroarbeit in seiner Branche übernehmen."
Von der Leyen zeigte sich "beunruhigt" über die Haltung der SPD zur Rente mit 67: "Ich setze aber auf die Kräfte der Vernunft in den Spitzen von Partei und Fraktion, die sehen, dass es auch um Generationengerechtigkeit und die Glaubwürdigkeit von Sozialpolitik in einer alternden Gesellschaft geht."
IG BAU: An Wirklichkeit vorbei
Die IG BAU kritisierte die Äußerungen der CDU-Politikerin als lebensfremd. Wenn sie Beschäftigten, die körperlich hart arbeiteten und es bis zur Rente nicht schafften, rate, in andere Berufe zu wechseln, gehe das an der Arbeitswirklichkeit völlig vorbei, sagte der IG-BAU-Bundesvorsitzende Klaus Wiesehügel.
"Dachdecker, Maurer, Eisenflechter oder Betongießer ins Büro verpflanzen zu wollen, wird nicht funktionieren." Woher die Ministerin diese Jobs nehmen und wie sie die Arbeitgeber zu einem solchen Jobwechsel motivieren wolle, "bleibt schleierhaft", sagte Wiesehügel. Zudem sei der Vorschlag eine Missachtung der Lebensleistung körperlich hart arbeitender Menschen.
Beck: "Fern der Realität"
Ex-SPD-Chef Beck, der Ausnahmen bei der Rente mit 67 befürwortet, bezeichnete von der Leyens Vorschlag als "Quatsch mit Soße" und "fern der Realität". Jemand, der 40 Jahre auf dem Bau gearbeitet habe, könne nicht einfach so im Büro eingesetzt werden, sagte der rheinland-pfälzische Ministerpräsident in Mainz. Es werde weiterhin flexible Übergangslösungen in die Rente mit 67 geben müssen.
Beck verwies auf seine Vorschläge eines individuellen Rentenkontos für solche Fälle, von denen dann die Abschläge der Rentenkassen ausgeglichen werden könnten.
Die Präsidentin des Sozialverbandes VdK, Mascher, bezeichnete von der Leyens Pläne für ältere Arbeitnehmer als "realitätsfern". "Ich kann diese Äußerungen kaum als konkrete Vorschläge ernst nehmen. Ich fürchte, die Ministerin ist ziemlich weit weg von der Praxis in der Arbeitswelt", sagte Mascher der "Leipziger Volkszeitung". Es mache keinen Sinn, die Rente mit 67 mit "bunten Ideen" zu verteidigen, wenn derzeit viele Arbeitnehmer kaum die Chance haben, bis 65 zu arbeiten.
Weiter / Quelle: http://www.heute.de/ZDFheute/inhalt/12/0...8063244,00.html |
|
__________________ Liebe Grüße
Günter
|