Günter
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Dabei seit: 14.11.2005
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14.09.2013 23:57 |
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Günter
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Eine kleine Begebenheit am Rande. Vorweg möchte ich aber schon mal sagen, dass ich damals nichts gerade sehr christlich gehandelt habe. Und trotzdem …
Vor 25 Jahren wohnte ich einige Jahre in Hannover Linden in einem Block, wo ca. 10 Parteien Mieter waren. Über uns wohnte rechts die Hausverwalterin, eine liebenswerte, aber sehr energische alte Dame. Links daneben wohnte ihr Sohn Holger. Holger hätte in der ehemaligen DDR „Blockwart“ sein können, denn er schwärzte alle Nachbarn wegen Kleinigkeiten beim Vermieter an. Holger war wirklich eine sehr linke Bazille. Nachdem er mal dem Vermieter wiedermal einige Internas gesteckt hatte und da auch reichlich aus dem Reich der Märchen und Legenden entliehen hatte, reichte es mir. Ein Denkzettel war fällig!
Holger trank gerne und das, obwohl er den Alkohol überhaupt nicht abkonnte. Drei Bier und unser Holger schlief hoffnungslos ein. Weckversuche waren zwecklos!
Eines schönen Abends hatten wir uns mal wieder verabredet. Holger war nach zwei Bieren und drei Kurzen schon wieder total zu und legte noch rund zehnmal hintereinander die Platte „Kenn ein Land“ von Ronny auf und schlief dann auf seinem Sessel ein. Jetzt war ich dran: Holger hatte damals an seiner Anlage einen Music-Cassetten-Player angeschlossen, der nach dem Abspielen der Vorderseite der Cassette automatisch umschaltete und die Rückseite spielte. Ich hatte obigen Titel auf der Vorderseite der Cassette und die Rückseite war leer. Ihr ahnt es sicherlich schon: Ich legte die (leere) Rückseite der Musik-Cassette ein und stellte die Lautstärke der Anlage ziemlich laut ein. Holger pennte und ich verließ die Wohnung, zog mir meinen Schlafanzug an und legte mich hin.
Nach dreißig Minuten gab es dann im Treppenhaus einen Riesenaufstand. Nachbarn klopften und läuteten Sturm an Holgers Tür, der aber nicht reagierte, weil er ja zu war. Die Musik wurde nach den ersten 5 Min. immer heftiger, genauso aber auch das Klopfen an Holgers Tür!
Nun schnappte ich mir meinen Bademantel, ging ins Treppenhaus und fragte ganz „verschlafen“, was denn los sei. Holgers Mutter rannte schimpfend auf mich zu und schrie „Sie haben doch mit Holger gesoffen!“ – Meine kurze Antwort „Ich war bei Holger. Aber saufen kann man mit dem nicht, der fällt ja nach dem zweiten Bier um und schläft! Ich bin doch schon lange wieder unten in der Wohnung!“
Es dauerte aber noch weitere zehn Minuten, bis Holgers Mutter bei sich den Zweitschlüssel von Holgers Wohnung fand und mithilfe anderer Nachbarn Holgers Anlage ausstellte. Der Titel war inzwischen schon komplett durchgelaufen!
Holger redete zwei Wochen kein Wort mit mir. Aber die Lektion hatte er trotzdem verstanden!
__________________ Liebe Grüße
Günter

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03.03.2014 22:31 |
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